The Purge (Teil 2)

Gründe der Dürre in Andalusien (Iberische Halbinsel) und Folgen

Das Hochdruckgebiet vor Spanien, das Azorenhoch, hat sich die letzten Jahre verstärkt und hält feuchte Luft vom Ozean ab, dass spanische Festland zu erreichen. Dies beobachten wir insbesondere in den Wintermonaten, der Regenzeit in Spanien (1). Verstärkt wurde diese Entwicklung durch eine marine Hitzewelle vor Spanien, die bis vor Westafrika reicht und die seit März letzten Jahres Bestand hat (2). Dies ist sehr ungewöhnlich, da dies eine Auftriebsregion von kaltem Wasser ist (3).

In der Folge wird auch feuchte Luft davon abgehalten, nach Europa vor zu dringen. Die

Dürrebedingungen beginnen sich also nach Osten hin fort zu setzen und betreffen auch den Westen Frankreichs (4).


Die Trockenheit führt dazu, dass die relative Luftfeuchtigkeit bei höheren Temperaturen über Spanien zurückgeht (5). Die Atmosphäre wird hierdurch wie ein Schwamm, der alle Feuchtigkeit aufsaugen will. Trockenheit und Temperaturen werden verstärkt. Dies ermöglichte in den letzten Jahren das Auftreten von extremsten Hitzewellen über Spanien, die teils für Monate anhielten (6/7).


Das Rad beginnt sich schneller zu drehen.

Unterbrochen werden die saisonal extremen Temperaturen und anhaltende Trockenheit durch extremste Regenfälle. Dies geschieht, wenn Großwetterlagen den atmosphärischen Block vor Spanien (Azorenhoch) durchbrechen. Extremste Mengen an Feuchtigkeit werden über die Iberische Halbinsel geschoben, die über einem immer wärmer werdenden Ozean aufgestiegen ist. Wir beobachten hier einen klaren Trend hin zu extremsten Niederschlagsereignissen (8). Leider beginnt die Erwärmung des oberen Ozeans inzwischen alle Rekorde zu brechen (9).

Diese extremsten Regenmengen, die in immer kürzerer Zeit herunter kommen, führen aber nicht dazu, dass sich die Dürrebedingungen verbessern. Denn hierfür müsste all das Wasser bis in tiefe Schichten der Böden vordringen, eben dort, wo Pflanzen ihr Wasser beziehen. Anstatt in die Tiefe zu sickern, fließt ein Großteil der extremen Wassermassen oberirdisch ab. Teils werden die Böden auch einen Befeuchtungswiderstand entwickelt haben (10).

So kommt es, dass zu feuchte Bedingungen immer schneller durch Blitzdürren aufgelöst werden, die aufgrund der höheren Temperaturen und niedrigeren relativen Luftfeuchtigkeitswerten auftreten, da die Vegetation mit ihrer größeren Oberfläche immer weniger Wasser verdunstet. Weil sie eben unter Dürre leidet, die unter der Oberfläche bestehen bleibt (11/12).


Leider können wir davon ausgehen, dass diese extremen Feedbackketten in Spanien bestehen bleiben und die neuen Megafeuer über die ganze iberische Halbinsel verteilt zur alljährlich wiederkehrenden Norm werden (13). Dies in einer Welt, die nur noch Dürre und Hitze kennen wird, die durch extremste Überflutungen unterbrochen werden wird.


In den folgenden Jahren wird sich all dies weiter verschlimmern. Schneller als wir dies je für möglich gehalten haben. Denn im Jahr 2023 haben wir fern der Medien die fatale Grenze von 1.5°C Erwärmung erreicht (14), die wir aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahr 2024 hinter uns lassen werden (15)....

Quelle: Climate Reanalyzer, Creative Commons Attribution 4.0 International License