The new brave (neuro)toxic Ocean

Wir sind es wieder! 👋 Mit dem zweiten Teil der Algenblüte. 



Falls jemand dachte, die bisher erwähnten Auswirkungen der Algenblüte in unseren Ozeanen, Seen und Flüssen wären bis hierher schlimm, den können wir beruhigen. 


Das war nur der Auftakt. 


In diesem Beitrag widmen wir uns einem weiteren Phänomen, das unsere Ozeane bedroht: dem (neuro)toxischen Ozean. 


In diesem Blogbeitrag möchte wir von diesem, nicht ganz so amüsanten Szenario erzählen. (Ehrlich gesagt, auch uns befällt dabei ein leichtes Gruseln.) 


Wir möchten erklären, was das ist, wie es entsteht, was es anrichtet und was wir dagegen tun können - oder auch nicht.


Der (neuro)toxische Ozean ist das Ergebnis einer Reihe von Veränderungen, die unsere Meere in den letzten Jahrzehnten durchlaufen haben, und die alle mit menschlichen Aktivitäten zusammenhängen. Diese Veränderungen umfassen:


- Toxische Algenblüten: 

Was das ist, haben wir hier schon mal kurz angerissen. 


- Klimawandel und Phytoplanktongemeinschaften: 

Der Klimawandel hat viele Auswirkungen auf die Ozeane, wie den Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung des Wassers, die Veränderung der Meeresströmungen und die Veränderung der Wetterbedingungen. Eine dieser Auswirkungen ist die Veränderung der Phytoplanktongemeinschaften, das heißt, der Zusammensetzung und Verteilung der mikroskopischen Pflanzen, die im Wasser leben und Photosynthese betreiben. Phytoplankton ist ein wichtiger Bestandteil des marinen Ökosystems, da es die Basis der Nahrungskette bildet und den größten Teil des Sauerstoffs produziert, den wir atmen. Der Klimawandel beeinflusst das Phytoplankton, indem er seine Menge, Vielfalt, Größe, Form, Pigmentierung, Stoffwechsel, Toxizität und andere Eigenschaften verändert. Diese Veränderungen können wiederum die Ökologie der Ozeane und die biogeochemischen Kreisläufe beeinflussen, die für das Leben auf der Erde wichtig sind.


- Multitoxisches mikrobielles Nahrungsnetz: Dies ist ein neues Phänomen, das aus der Kombination der beiden vorherigen Veränderungen resultiert. Es handelt sich um die Entstehung eines neuen mikrobiellen Nahrungsnetzes in den Ozeanen, das aus verschiedenen Arten von Mikroorganismen besteht, die alle toxische Substanzen produzieren können, die neurotoxisch sind. Diese Mikroorganismen umfassen nicht nur Cyanobakterien, sondern auch andere Bakterien, Archaeen, Pilze, Protozoen, Algen und Viren. Diese Mikroorganismen können sich gegenseitig fressen, austauschen, infizieren, symbiotisieren oder transformieren, wodurch sie ihre Toxine weitergeben, verstärken oder verändern. Dies führt zu einem multitoxischen mikrobiellen Nahrungsnetz, das eine potenzielle Bedrohung für die marinen Lebensräume darstellt.


Was bedeutet es für uns, wenn der Ozean toxisch wird? Es bedeutet, dass wir eine Reihe von negativen Konsequenzen für unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft und unsere Umwelt erwarten können. Zum Beispiel:


Unsere Ernährung wird sich verschlechtern, da wir weniger Zugang zu Lebensmitteln wie Fisch, Meeresfrüchten, Algen und anderen marinen Produkten haben werden. Dies kann zu Mangelernährung, Krankheiten und einem erhöhten Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs führen. 


Unsere Wirtschaft wird sich verlangsamen, da wir weniger Einkommen und Beschäftigung aus der Fischerei, der Aquakultur, dem Tourismus und anderen maritimen Sektoren generieren werden. Dies kann zu Armut, Ungleichheit, Konflikten und Migration führen. 


Falls das noch nicht reicht, wir hätten da noch was:


- Ein toxischer Ozean kann die Klimaregulation beeinträchtigen, indem er die Fähigkeit der Ozeane, Kohlenstoff zu speichern und Wärme zu verteilen, verringert. Dies kann zu einer Beschleunigung der globalen Erwärmung, einer Erhöhung der extremen Wetterereignisse und einer Veränderung der Niederschlagsmuster führen. Dies kann zum Beispiel dadurch entstehen, dass Algenblüten verhindern, dass genügend Sonnenlicht in die tieferen Schichten des Ozeans vordringt. Dies kann die Produktivität und die Zusammensetzung des Phytoplanktons, das für die Photosynthese und die Kohlenstoffbindung verantwortlich ist, reduzieren.


- Ein toxischer Ozean kann die Biodiversität verringern, indem er die Anzahl und Vielfalt der marinen Arten reduziert. Dies kann zu einem Verlust an genetischen Ressourcen, ökologischen Funktionen und - ganz nebenbei - natürlicher Schönheit führen. 


- Ein toxischer Ozean kann die Gesundheit gefährden, indem er die Übertragung von Krankheiten und Parasiten zwischen den marinen Organismen und den Menschen fördert. Dies kann zu Infektionen, Allergien, Vergiftungen und chronischen Erkrankungen führen.


- Ein toxischer Ozean kann die Sicherheit bedrohen, indem er die Küstenlinien erodiert, die Korallenriffe zerstört und die Häufigkeit und Intensität von Sturmfluten erhöht. Dies kann zu Überschwemmungen, Küstenzerstörung, Landverlust und Zwangsumsiedlung führen. 


Meine (m15c4t0n1c) erste Reaktion auf diesen Punkt war: “Quatsch. Wir reden immer noch über Wasser, nicht Salzsäure.” Tja, hab’ mich geirrt. Die Küstenvegetation, wie Mangroven, Salzmarschen oder Seegraswiesen, die die Küstenlinien vor Wellen, Stürmen und Überschwemmungen schützen, indem sie das Wasser abbremsen, den Boden stabilisieren und Sedimente festhalten, würden durch einen toxischen Ozean geschädigt oder zerstört, da er den Sauerstoffgehalt verringert, die Photosynthese behindert oder deren Wurzeln verätzt. Die Korallenriffe, die die Küstenlinien vor Erosion schützen, indem sie als natürliche Wellenbrecher fungieren, die die Energie der Wellen absorbieren und reduzieren, würden durch einen toxischen Ozean geschädigt, geschwächt oder vernichtet, da er ihre Temperatur, ihren pH-Wert oder ihren Salzgehalt verändert, ihre Kalkbildung hemmt oder ihre Symbiose mit anderen Lebewesen stört. 


Machen wir hier mal einen Cut. Wie man sieht, ist der neue (neuro)toxische Ozean kein schlechter Scherz, sondern eine ernste und vor allem wachsende Bedrohung für die globale Gesundheit und Sicherheit. 


Weitere Informationen und Studien zum Thema gibt es wie immer hier von @umsonst.bsky.social